15 maggio 2023

So kannst du eine Selbsthilfegruppe gründen

Manchmal gibt es Ereignisse, die uns aus der Bahn werfen, Probleme oder Krankheiten, mit denen wir lernen müssen, umzugehen. Dabei spielt die Selbsthilfe - neben der fachlichen Unterstützung - eine wichtige Rolle. Wie eine Selbsthilfegruppe funktioniert und wie du eine gründen kannst, erfährst du in diesem Beitrag.

Inhaltsverzeichnis

Wie funktioniert eine Selbsthilfegruppe?

 

Eine Selbsthilfegruppe ist ein freiwilliger Zusammenschluss von Menschen, die an der gleichen Krankheit, Behinderung oder am gleichen Problem leiden und sich ohne fachliche Anleitung treffen, um in Austausch zu kommen. Sie helfen einander, bieten sich gegenseitige emotionale Unterstützung und teilen ihre Erfahrungen. Dabei ist die Selbsthilfe nicht ausschließlich für die Betroffenen gedacht. Auch Angehörige von Betroffenen können sich in Selbsthilfegruppen zusammenschließen.

Häufig sind die SHG Teil von regionalen oder bundesweiten Organisationen und können sowohl als freie Gruppierungen als auch in Vereinen organisiert sein.

 

Teilnahme an einer Selbsthilfegruppe

 

Die Teilnahme an einer SHG ist frei, ohne Anmeldung und meist auch kostenlos (eine Ausnahme sind eventuelle Kosten wie z. B. die Raummiete, für die kleine Beträge von den Mitgliedern eingesammelt werden. Bei Selbsthilfegruppen, die als Vereine gegründet wurden, ist auch ein Mitgliedsbeitrag zu zahlen).

Wie oft und wo sich die teilnehmenden Menschen treffen, ist von Gruppe zu Gruppe unterschiedlich. Es ist aber wichtig, dass die Treffen nicht bei einem der Mitglieder stattfinden, sondern in einem "neutralen Raum".

 

Welche Selbsthilfegruppen gibt es?

 

Es gibt viele verschiedene Arten von SHG, die sich unterschiedlichen Themen widmen. So kümmern sich Gruppen u. A. um:

  • Süchte (nach Alkohol, Drogen, Glücksspielen usw.)
  • Krankheiten und chronische Erkrankungen (wie Krebs, Diabetes, Long Covid oder Multiple Sklerose)
  • Behinderungen (z. B. Blindheit, Taubheit oder Autismus) 
  • psychische Krankheiten oder soziale Probleme (wie Ängste und Depressionen).

Um Mitglied einer Selbsthilfegruppe zu werden, kannst du erstmal recherchieren, ob es in deiner Nähe bestehende Gruppen zu deinem Thema gibt. Wende dich z. B. an die Selbsthilfekontaktstelle deiner Stadt, die dich mit anderen Leuten vernetzen kann. Auch auf der Internetseite der „Nationalen Kontakt- und Informationsstelle zur Anregung und Unterstützung von Selbsthilfegruppen (NAKOS)“ kannst du nach bestehenden Selbsthilfegruppen suchen. Eine weitere Recherchemöglichkeit bietet die Mitgliederorganisation der BAG SELBSTHILFE

Wenn du nichts Passendes findest, kannst du eine Selbsthilfegruppe gründen. Wie das geht, erfährst du gleich hier unten.

 

Wie kann man eine Selbsthilfegruppe gründen?

 

Wenn es in deiner Region keine für dich passende Gruppe gibt, kannst du auch selbst eine gründen. Hier haben wir einige Informationen zusammengestellt, die dir helfen können.

 

Interessierte finden

 

Wenn du dich für die Gründung einer eigenen Selbsthilfegruppe entschieden hast, brauchst du Menschen, die mitmachen möchten. Das kannst du tun, um sie zu erreichen:

  • Frage in deinem Bekanntenkreis,
  • informiere Ärzt*innen oder Sozialarbeiter*innen über dein Projekt,
  • hänge Informationsblätter an schwarze Bretter,
  • oder informiere die lokale Selbsthilfekontaktstelle.

 

Das erste Treffen organisieren

 

Ein erstes Treffen ist besonders wichtig, um bestimmte Rahmenbedingungen (wie Ziel, Gruppengröße, Ort und Zeit) zu definieren.

 

Selbsthilfegruppe organisieren

 

In dieser Phase solltet ihr die Struktur eurer Gruppe genauer definieren: z. B. Mitgliederanzahl festlegen, Tätigkeiten aufteilen oder überlegen, ob ihr einen Verein gründen möchtet.

 

Räume finden

 

Wie bereits erwähnt, ist es wichtig, dass die Treffen in einem neutralen Raum stattfinden. Ihr braucht also einen Ort, der für alle passt und gut zu erreichen ist. Selbsthilfekontaktstellen stellen häufig eigene Räume zur Verfügung. 

 

Selbsthilfegruppe finanzieren

 

Für die Raummiete, die Öffentlichkeitsarbeit, eventuelle Honorare von Referent*innen oder gemeinsame Aktionen können auch für die SHG gewisse Kosten entstehen. Wie sollen sie gedeckt werden? Manchmal leisten die Mitglieder selbst einen kleinen Beitrag. Es gibt aber auch weitere Möglichkeiten, wie sich eine Selbsthilfegruppe finanziert:

  • Einrichtungen vor Ort unterstützen Selbsthilfegruppen, indem sie z. B. Räume zur Verfügung stellen. 
  • Die direkte finanzielle Unterstützung der Selbsthilfe erfolgt dank der Förderung durch Bund, Länder und Kommunen, Krankenkassen, Pflegeversicherung und Rentenversicherungsträger sowie private Geldgeber*innen. Detaillierte Informationen zu den einzelnen findest du auf der Internetseite der NAKOS.
  • Gruppen für gesundheitsbezogene Selbsthilfe können finanzielle Fördermittel über die gesetzlichen Krankenkassen erhalten. Weitere Informationen dazu findest du im SGB V § 20h oder im Leitfaden zur Umsetzung der Selbsthilfeförderung auf Bundes-, Landes- und Ortsebene vom Spitzenverband Bund der Krankenkassen (GKV Spitzenverband).
  • SHG dürfen für die eigene Finanzierung auch Spenden sammeln.

 

Ein Konto für eure Selbsthilfegruppe

 

Für Selbsthilfegruppen ist es sinnvoll, ein Konto zu eröffnen, um die gemeinsamen Kosten zu teilen und eine Möglichkeit zu haben, Fördergelder und Spenden zu erhalten. Für die Gruppen, die ein eingetragener Verein sind, ist das Eröffnen eines eigenen Kontos bei einer Bank kein Problem, denn sie sind eine juristische Person. Aber die Gruppen, die keine Rechtsform haben, dürfen das leider nicht. Mit dem Gruppenkonto bieten wir eine einfache Lösung. So funktioniert es: Ein*e Initiator*in registriert sich auf der elinor Plattform, gründet eine Gruppe und lädt Gruppenmitglieder ein. Alle Mitglieder eines Gruppenkontos haben jederzeit Einblick in alle Ein- und Auszahlungen. Dadurch ist ein Vier- oder Mehraugenprinzip immer gewährleistet. Mitglieder, die nicht mehr aktiv sind, können mit einem Klick die Gruppe verlassen und das Gruppenkonto kann von den Bleibenden weitergeführt werden oder es können jederzeit neue Mitglieder eingeladen werden. Über alle Auszahlungen wird gemeinsam und demokratisch entschieden, aber bei Bedarf könnt ihr festlegen, wer über die Zahlungen bestimmen soll. Weiteres dazu erfährst du in diesem Blogbeitrag.

Bitte beachten: Mit schwerem Herzen müssen wir die elinor Plattform einstellen. Aus diesem Grund sind keine Neuregistrierungen möglich. Weitere Informationen findest du in unserem Abschiedsbrief.

 

Unterstützung von einer Selbsthilfe-Kontaktstelle

 

Der einfachste Weg zur Gründung einer eigenen Gruppe ist, sich an die lokale Selbsthilfe-Kontaktstelle zu wenden, denn die Mitarbeiter*innen dieser Einrichtung können dich rund um das Thema Selbsthilfe beraten und bei der Suche nach anderen Betroffenen unterstützen. Zusätzlich helfen sie dir bei der Öffentlichkeitsarbeit und können dir geeignete Räume vermitteln oder direkt zur Verfügung stellen.

Einen sehr ausführlichen Leitfaden zur Gründung einer Selbsthilfegruppe findest du hier.

 

 

Beitrag von Chiara

Foto von Sylvain Brison auf Unsplash

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