7. April 2021

Wir haben drei Personen gefragt, warum sie initiativ wurden

Gerade in der jetzigen Zeit – in einer globalen Pandemie – habe ich mich gefragt, was für mich gemeinschaftliches Engagement bedeutet. Es sind vor allem die Menschen, die man persönlich kennt und die die Stadt in der man lebt durch ihr Handeln beeinflussen. Ich habe deshalb die Geschichten von drei Frauen aus Freiburg für diesen Beitrag ausgewählt. Die ganze Reihe findet ihr auf unserem Instagram-Kanal.

Maria Schorn, engagiert sich in der Kleiderei Freiburg für Slow Fashion und nachhaltigen Konsum:
„Mir wurde bewusst, dass unser Kleiderkonsum und die damit verbundene Ausbeutung von Mensch und Natur absurd ist. Daraus hat sich bei mir der Wunsch entwickelt, einen Teil dazu beitragen zu können, dass Menschen ihr Konsumverhalten hinterfragen und im besten Fall sogar ändern. Ich bin bestimmt nicht perfekt – bis heute lege ich manchmal online Kleidung in meinen virtuellen Einkaufskorb, zum Zweck der Befriedigung dieses Verlangens. Der Unterschied zu vor 10 Jahren ist, dass ich nur noch in einem von 10 Fällen tatsächlich auf Kaufen drücke und dann handelt es sich in fast 100% der Fälle um ein nachhaltiges Label oder Second Hand Kleidung.“

Edda Grieshaber, Gründerin des Vereins Treue Begleiter:
„Geldnot ist ein häufiger Grund, warum Hunde und Katzen im Tierheim abgegeben werden. Mein Ziel ist es, dass zusammenbleiben kann, was zusammengehört. Ein Tier ist bester Freund, Familienmitglied und bietet emotionalen Halt. Es spendet Trost und schützt vor Vereinsamung, insbesondere im Alter und in schweren Zeiten. In vielen anderen Städten gibt es bereits Tiertafeln. Diese Idee wollte ich auch in Freiburg umsetzen, mit dem zusätzlichen Angebot einer Alltagshilfe. Wir unterstützen einkommensschwache Tierhalterinnen mit Futterspenden und helfen Seniorinnen und kranken Menschen bei der Versorgung ihrer Tiere, damit niemand seinen treuen Begleiter abgeben muss, weil das Geld oder die Kraft nicht mehr reichen.“

Laura Polimeni, Gründerin von „Blauer Montag am Mittwoch“ im delphi.space:
„«Ich kann nicht malen» oder «Ich weiß nicht, was ich malen soll» sind immer wiederkehrende Aussagen, die meiner Meinung aus unserer Leistungsgesellschaft entspringen. Dadurch wird Kunst als etwas Elitäres angesehen. Mit der Veranstaltung will ich diesem verschobenen Kunstverständnis entgegenwirken: einen Raum schaffen, in dem es nicht um Bewertung oder Meinung anderer geht. Sondern Kunst als Selbsterfahrung und Begegnung zu nutzen, es für jeden zugänglich zu machen, der/die Lust hat, mal wieder einen Pinsel in die Hand zu nehmen.“

In unserer Interviewreihe #ÜberInitiative stellen wir engagierten Personen aus den unterschiedlichsten Bereichen die Frage, was sie dazu bewegt hat anzufangen, was die größten Hürden und Überraschungen sind und vieles mehr. Auf unserem Instagram-Kanal könnt ihr alle Beiträge dazu nachlesen.

 

Beitrag von Katrin Krumm

Hat dir der Artikel gefallen? Teile ihn mit anderen